Vereinschronik des Schießjahres 1990/91
Nach einer kurzweiligen Sommerpause von vier Monaten wurden alle Mitglieder zu der am Freitag, den 12. Oktober 1990 stattgefundenen Generalversammlung geladen.
Vor dem Treffen im Vereinslokal gedachte man mit einer Messe in der Filialkirche Grucking allen verstorbenen Mitgliedern. Pfarrer Kriechbaumer rief uns nochmals die letztjährig verstorbenen Mitglieder Anton Haller, Josef Schmid und Franz Häusler ins Gedächtnis.
Anschließend begaben sich die zahlreich erschienen Kirchenbesucher ins Gasthaus Rauch, in dem Schützenmeister Huber alle anwesenden Mitglieder, sowie den Ehrengast Bürgermeister Bart begrüßen konnte.
Vor dem offiziellen Teil nahm Vorstand Korbinian Huber noch einige Ehrungen vor. Für 25jährige Mitgliedschaft erhielten Josef Lanzinger, Anton Schraufstetter und Franz Lanzinger eine Urkunde sowie eine Anstecknadel überreicht. Unserem Schützenkameraden Franz Scharl konnte wegen Abwesenheit diese Auszeichnung nicht ausgehändigt werden. Herbergsvater Rudolf Rauch wurde für seine langjährig erworbenen Verdienste um den Schützenverein Germania Grucking durch Beschluß der Vorstandschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Diese Auszeichnung überreichte ihm Schützenboß Huber.
Im Anschluß verlas Schriftführer Konrad Hintermaier die ausführlich niedergeschriebene Jahreschronik. Diese enthielt alle sportlichen und gesellschaftlichen Ereignisse des vergangenen Schießjahres.
Johann Weber, Kassier des Vereins, hatte in seinem mit Zahlen gespickten Rechenschaftsbericht erfreuliches zu vermelden. Trotz der stetig steigenden Ausgaben, Schwerpunkte sind die Gauabgaben und der Jahresabschluß, konnte ein leichter Überschuß erwirtschaftet werden.
Kassenprüfer Josef Lanzinger attestierte unserem Finanzminister vorbildliche Kassenführung. Somit war die Entlastung des Kassiers durch die Versammlung reine Formsache.
In den Ausführungen unseres Sportleiters Anton Haller hatten alle im letzten Schießjahr stattgefundenen Turniere den größten Stellenwert. Er berichtete vom Sektionsturnier, den Freundschaftsschießen, den Gaurundenwettkämpfen und der Gaumeisterschaft.
Für ihre aufopferende Tätigkeit dankte Schützenmeister Korbinian Huber in seinem Referat den Verantwortlichen der Gaurundenmannschaften. Kritik ließ Huber an der ungenügenden Teilnahme der Mitglieder am vereinsinternen Königsschießen aufkommen. Nach seiner Meinung sollte es eine Ehre sein Schützenkönig des Vereins zu werden.
Als nächster richtete Lambert Bart, Bürgermeister der Gemeinde Fraunberg, noch einige Worte an die Versammelten. Einen besonderen Dank der Gemeinde gab er an die Vorstandschaft für die geleistete Jugendarbeit weiter. Außerdem mahnte er die Aktivitäten im gesellschaftlichen Bereich weiterhin so engagiert wie bisher zu betreiben.
Als nächster Tagesordnungspunkt stand der Überbegriff Christbaumversteigerung auf dem Programm. Die Versammlung sollte entscheiden, ob die Christbaumversteigerung wie bisher mit den Besuchen bei den Nachbarvereinen oder als vereinsinterne Veranstaltung stattfinden sollte. Nach einer heftigen Diskussion mit vielen Für und Wieder ging man zur Abstimmung über. Diese erbrachte mit 25 zu 15 Stimmen ein deutliches Ergebnis für die bestehende Form der Christbaumversteigerung.
Im Anschluß gab Schützenmeister Huber noch alle bevorstehenden Termine bekannt. Ihre Wünsche und Anträge konnten die Mitglieder im letzten Programmpunkt einbringen. Zu später Stunde schloß Vorstand Huber, nachdem keine Anliegen vorgebracht wurden und er sich nochmals bei allen Anwesenden für ihr Kommen bedankt hatte, die Versammlung.
Die neue Schießsaison 1990/91 begann am 19.10.1990 mit dem Anfangsschießen. An diesem Tag gab es bereits die erste Feier der Saison. Unser ehemaliger Kassier Josef Hintermaier hatte zu einem Sauessen geladen und unser Schützenkamerad Franz Wagner senior stiftete dazu den Gerstensaft. Auch eine Schützenscheibe konnte an diesem gutbesuchten Schießabend ausgeschossen werden. Anläßlich der Geburt seiner Tochter hatte Josef Klobensteiner eine Kindsscheibe gestiftet. Falls er überall so treffsicher ist, könnte in nächster Zukunft wieder eine vom Gewinner dieser Scheibe, Jugendleiter Robert Bichlmaier, gestiftete Scheibe ausgeschossen werden.
Im Zeitraum vom 19.10.1990 bis zum 10. Mai 1991 wurden 25 Schießabende abgehalten.
Ferner wurden
ein Nußschießen
zwei Freundschaftsschießen
ein Ostereierschießen
sowie das Königsschießen an zwei Abenden
veranstaltet.
Traditionell fand am 9.11.90 mit dem 4. Schießabend das 7. Fritz Graf Gedächtnisschießen statt. Mit einem hervorragenden 46 Teiler konnte Josef Klobensteiner den wertvollen Glapokal für ein Jahr in Empfang nehmen. Für die feuchte Umrahmung dieser Veranstaltung hatte Fahnenbegleiter Jakob Irl anläßlich der Geburt seines Stammhalters mit einem Faß Bier gesorgt.
35 Schützendamen und Schützen trafern sich am 14. Dez. 90 zum Nußschießen im Vereinslokal. Jeder Teilnehmer hatte ein Päckchen im Wert von 10,- bis 15,- DM mitgebracht. Diese wurden nach der geschossenen Nummer ausgetauscht.
Zwei Freundschaftschießen wurden im Laufe der Saison 1990/91 abgehalten. Als erstes traf man sich am 30. Nov. in Grucking zum Rückkampf gegen die Waldschützen aus Untersteppach. Nachdem bereits der Hinkampf sehr deutlich mit 36 Ringen Unterschied zugunsten der Germania Schützen geendet hatte, so wurde dieser Wettkampf mit einem Ergebnis von 889 zu 843 Ringen, also einer Differenz von 46 Ringen übertroffen. Der beste Einzelschütze bei den Waldschützen war Konrad Stangl mit 92 Ringen und bei Germania war es Anton Haller mit 94 Ringen. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse überreichte Schützenmeister Korbinian Huber seinem Kollegen aus Steppach Hans Petermaier eine Schützenscheibe auf die das Gruckinger Vereinswappen mit Hand gemalt war.
Der zweite freundschaftliche Wettstreit erfolgte ebenfalls auf der Gruckinger Sportanlage. Am 18. Jan. 91 versuchten die Gemütlichen aus Bierbach die Gruckinger Festung zu stürmen. Auf Wunsch des Bierbacher Schützenmeister Georg Obermeier sollte diesmal jeder Schütze 15 Schuß, nicht wie üblich 10 Schuß, abgeben, um einen Aufschluß über die Leistungsstärke der eigenen Mannschaft bei 12 gewerteten Schützen hinsichtlich des bevorstehenden Sektionsturniers zu erhalten. Mit einem Traumergebnis von 1584 zu 1502 Ringen siegten die Germania Schützen sehr deutlich und zeigten bereits hier ihre Rolle als Geheimfavorit für das Sektionsturnier. Nachdem das Ritual der Schützenmeister mit der Übergabe eines Geschenkes (Handgemalte Scheibe mit Vereinsemblem) für den Gast abgeschlossen war, ging man zum gemütlichen Teil über, der sich auch durch die Sperrstunde nicht abbrechen ließ.
Sehr gut besucht war das am 28. März 91 veranstaltete Ostereierschießen. 36 Schützendamen und Schützen versuchten ihr Glück mit einem guten Schuß sich möglichst viele Eier für ein gutes Frühstück am nächsten Morgen zu sichern.
In der Zeit vom 18.3. bis 21.3.91 fand auf der Schießanlage der Immergrün Schützen aus Thalheim das diesjährige Brauereipokalturnier statt. Die Gruckinger Germania Schützen hatten es dieses Jahr selbst in der Hand den Pokal zum dritten mal in Folge zu gewinnen. Denkbar knapp mit einem Ring Vorsprung gegenüber Moosrösl Wörth konnte dieses Turnier gewonnen werden. Somit ging der Brauereipokal, überreicht vom Bräu aus Wifling, Peter Gebhard, in den Besitz der Gruckinger über. Einen großen Anteil am Mannschaftserfolg hatte Josef Klobensteiner mit 94 Ringen als bester Einzelschütze. Der Gewinn wurde anschließend gebührend gefeiert.
Mit Rekorden gespickt war das Sektionspokalturnier 1991, das von den Fraunberger Hubertus Schützen in der Zeit vom 9. - 19. April hervorragend organisiert worden war. Vor Bekanntgabe des Mannschaftspokalgewinners ehrte Sektionsschützenmeister Hans Pfanzelt einige Schützenkameraden für ihre Verdienste um den Schützensport. Aus den Reihen der Gruckinger Germania Schützen wurden Sportleiter Anton Haller mit der Silbernen Gams und Schriftführer Konrad Hintermaier mit der Verdienstnadel des BSSB ausgezeichnet. Als Krönung einer überdurchschnittlich guten Schießsaison entriß man den Dauersiegern aus Fraunberg nach einer Durststrecke von 7 Jahren den Sektionspokal. Mit 1590 Ringen, für Gruckinger Verhältnisse ein Rekordergebnis, konnten die Fraunberger auf deren Schießanlage mit 5 Ringen Differenz in Schach gehalten werden. Weiter wurden auch wieder einige Einzeltitel errungen. Sieger der Jugendscheibe wurde mit 60,8 Punkten Markus Huber. Ebenso holte er souverän den Titel des Jugendmeisters mit 133 Ringen. Ihrem Ruf als eine der besten Schützendamen der Sektion Fraunberg wurde unsere Schützin Gisela Klinger gerecht. Sie gewann die Damenwertung mit 139 Ringen. Über 200 Teilnehmer am Turnier bedeutete einen neuen Rekord. Davon waren 37 Aktive aus Grucking an den Stand getreten. Als Gewinner des Meistpreises nahmen die Germanen ein Faß Paulaner Bier mit nach Grucking. Mit Schampus feierte man beim Stuhlbergerwirt diesen großartigen Erfolg bis weit nach Mitternacht.
Mitgliederstand im Dezember 1990
Mitglieder insgesamt 96
aufgeteilt in
Schützenklasse | 82 | Beitrag 25,-- DM |
Junioren (18-20 Jahre) | 8 | Beitrag 20,-- DM |
Jugend (16-18 Jahre) | 4 | Beitrag 15,-- DM |
Schüler (bis 16 Jahre) | 2 | Beitrag 15,-- DM |
darunter befanden sich
Damen | 15 | Beitrag 20,-- DM |
Ehrenmitglieder | 5 | Beitragsfrei |
Vereinsmeisterschaft:
A-Klasse: | 1. Anton Haller | |
2. Josef Klobensteiner |
||
3. Josef Haindl | ||
B-Klasse: | 1. Alois Oberpriller |
|
2. Josef Lanzinger |
||
3. Korbinian Huber |
||
Damenklasse: | 1. Gisela Klinger | |
2. Brigitte Haller | ||
3. Erna Huber Grucking | ||
Jugendklasse: | 1. Markus Huber |
|
2. Franz Lanzinger |
||
3. Martin Huber | ||
Pistolenklasse: | 1. Konrad Hintermaier |
|
2. Alfred Franz |
||
3. Klaus Lanzinger |
||
Schützenkönig: | 1. Markus Huber |
36 Teiler |
2. Franz Lanzinger |
42 Teiler | |
3. Matthias Ott junior |
63 Teiler |
Brauereipokalschießen in Thalheim
vom 18.3. - 21.3.91
1. Germania Grucking | 711 Ringe | Durchschn. 88,88 |
2. Moosrösl Wörth | 710 Ringe | Durchschn. 88,75 |
3. Immergrün Thalheim | 687 Ringe | Durchschn. 85,88 |
4. Frohsinn Reichenkirchen |
683 Ringe | Durchschn. 85,38 |
5. Almarausch Langengeisling | 668 Ringe | Durchschn. 83,50 |
6. Auerhahn Erding |
660 Ringe | Durchschn. 82,50 |
Sektionspokalturnier in Fraunberg
vom 9.4. - 19.4.91
1. Germania Grucking | 1590 Ringe | Durchschn. 132,5 |
2. Hubertus Fraunberg | 1585 Ringe | Durchschn. 132,1 |
3. Immergrün Thalheim |
1537 Ringe | Durchschn. 128,1 |
4. St. Ulrich Pesenlern | 1529 Ringe | Durchschn. 127,4 |
5. Waldesruh Rappoltskirchen | 1519 Ringe | Durchschn. 126,6 |
6. Gemütlichkeit Bierbach | 1514 Ringe | Durchschn. 126,2 |
7. Frohsinn Reichenkirchen | 1473 Ringe | Durchschn. 122,8 |
Gesellschaftliches:
In der sogenannten "staden Zeit" waren auch wieder einige Schützenkameraden sehr aktiv um die Christbaumfeiern der umliegenden Vereine zu besuchen.
Diese waren
1. Dez. 90 |
SpVgg Eichenkofen | |
7. Dez. 90 | Frohsinn Reichenkirchen | |
8. Dez. 90 | Almarausch Langengeisling | |
8. Dez. 90 | Hubertus Fraunberg | |
9. Dez. 90 | Eichenlaub Eichenkofen | |
15. Dez. 90 | Waldesruh Rappoltskirchen | |
21. Dez. 90 | Immergrün Thalheim | |
5. Jan. 91 | Krieger- u. Soldatenv. Reichenkirchen | |
5. Jan. 91 | Gemütlichkeit Bierbach |
Die Christbaumversteigerung der Germania Schützen fand am 22. Dez. 1990 im vollbesetzten Saal des Vereinslokales Rauch statt. Schützenmeister Huber begrüßte neben den Bürgermeistern Bart und Baumgartner, einige Gemenideräte, fast alle Geschäftsleute aus der näheren Umgebung, sehr viele Vertreter der geladenen Vereine und zuletzt die zahlreich erschienen Vereinsmitglieder mit Partner. Nach einigen Klängen des Duos "Schichtl" gab Korbinian Huber das Mikrofon an Versteigerer Helmut Zimmermaier weiter. Dieser führte die Auktion, unterstützt von einigen Schützenkameraden, souverän über die Bühne. Zum Abschluß dankte Vorstand Huber allen Spendern und Gönnern des Vereins für die vielen Sach- und Geldspenden.