Im Jahre 1923 wurde von Männern aus Grucking, Reichenkirchen, Pillkofen und  
Grafing in Grucking ein Schützenverein gegründet. Sie gaben ihm den Namen Schützengesellschaft "Germania". Der Verein hat eigentlich nach mündlicher  
Überlieferung in Reichenkirchen mit dem Entstehen begonnen. Durch einen damaligen Beschluss wurde Grucking Ort und Sitz des Vereins und die Gastwirtschaft Rauch Vereinslokal. Gründungsvorstand war Alois Greimel aus Reichenkirchen und als Schriftführer fungierte Georg Staudacher ebenfalls von Reichenkirchen. Nach kurzer Zeit beschaffte sich der Verein eine Standarte, die 30 Jahre lang als Vereinssymbol diente.  



Im Jahre 1928 übernahm Josef Lanzinger die Vereinsführung. 1933 trat der Verein dem Bayerischen Schützenbund bei. In diesem Jahr war auch erstmals eine komplette Vorstandschaft verzeichnet und zwar:  


1. Vorstand Josef Lanzinger, 2. Vorstand Markus Meßner, Schriftführer Georg Brielmair, Kassier Josef Hintermaier, Materialverwalter Matthias Ott, Zieler Martin Haller sen. und Revisoren Josef Ketterl und Josef Wenhart.  


Erst von hier ab wurde ein Protokollbuch geführt, das vom "Christkindl" gebracht wurde, wie niedergeschrieben steht. Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges war eine rege Vereinstätigkeit und ein stets gut besuchter Schießbetrieb verzeichnet. Teilweise existieren aus dieser Zeit noch originale Schießbücher und Mitgliederlisten. 
 


Während des 2. Weltkrieges und in den ersten Nachkriegsjahren erlahmte die Vereinstätigkeit. Georg Ansang, der die Vereinsführung 1940 übernahm war leider im Krieg gefallen. So konnte die regelmäßige Vereinstätigkeit erst wieder im Jahre 1949 mit Fritz Graf als Schützenmeister starten. Fritz Graf bekleidete dieses Amt bis 1970. Zu Seiner Erinnerung wurde lange Zeit der Fritz-Graf-Gedächtnis-Pokal im Verein ausgetragen. 
 


Von 1970 bis 1998 stand der Verein unter der Führung von Vorstand Korbinian Huber. Nach der Amtsübergabe an Anton Haller, der den Verein von 1998 bis 2019 anführte wurde Huber zum Ehrenschützenmeister enannt. Derzeit wird der Verein von 1. Schützennmeister Berne Lanzinger geführt. Bei den Vorständen Graf und Huber waltete Anton Haller sen. 25 Jahre als getreuer Kassier und Sachverwalter seines Amtes. Sein Nachfolger wurde Josef Hintermaier, der bis 1985 für die finanziellen Belange des Vereins verantwortlich war. Hans Weber bekleidete dieses Amt bis 1998. Anschließend war Christine Huber bis 2004 für die Finanzen verantwortlich. Es folgete Martina Huber bis 2013 als Schatzmeisterein. Zur Zeit wird die Kasse von Cornelia Brenninger geführt. 
 


Nicht so kontinuierlich lief es bei den Schriftführern ab. Neben dem "Pionier" Schriftführer Georg Brielmair waren Georg Liebl, Matthias Bichlmaier, Korbinian Huber, Fritz Graf jun. Max Hacker, Ludwig Bichlmaier und Konrad Hintermaier für die Überlieferung der Vereinsaktivitäten zuständig. Insbesondere die humoristischen Niederschriften von Konrad Hintermaier sorgten bei den Generalversammlungen für gute Stimmung. Im Jahre 1998 übernahm Klaus Lanzinger den Posten des Schriftführers und Chronikschreibers und Übergab dieses dann 2016 an Hildegard Huber. 



1954 wurde eine neue Vereinsfahne gekauft und von H. H. Pfarrer Ellinger geweiht. Das Fest der Fahnenweihe wurde damals im örtlichen Rahmen gefeiert. Es war ein regnerischer Tag. Zum 50. Gründungsfest im Jahre 1973 wurde dann abermalls eine komplett neue Fahne angeschafft, die 25 Jahre später 1998 lediglich restauriert wurde und bis heute als Vereinssymbol dient. 
 


Durch großzügige Spenden alter Münzen aus den Reihen der Mitglieder schaffte man 1966 eine Schützenkette an. Im selben Jahr schmückte sich Jakob Scheckenhofer als erster Schützenkönig des Vereins mit Kette und Königswürde. Unter seinen vielen Nachfolgern errang Matthias Ott (jun) diesen Titel, viermal in Folge. Nach 21 Jahren durfte Hildegard Huber 1986, als erste Schützenkönigin des Vereins, die wertvolle Kette in Empfang nehmen. 
 


Den Trend vom Unterhaltungssport zum Leistungssport haben die "Germania"  
Schützen erkannt und beschritten. Die Leistungsabzeichen in den Reihen der  
Schützen bewiesen dies. Ende der 1970iger Jahren wurde mit gezielter  
Jugendarbeit begonnen. Hauptverantwortlich für die großartigen Erfolge der  
Jungschützen war bis 1998 Sportleiter und Motivationskünstler Anton Haller.  
Dieser wurde von Josef Lanzinger jun. abgelöst. Seit 2007 kümmern sich die Sportleiter Matthias Ott, Martin Huber und Jugendleiter Markus Huber um das Training der Jugend. Seit 2021 gibt es mit Berne Lanzinger auch einen C-Trainer der das Jugendtraining fachlich unterstützt. Für die Gaurundenwettkämpfe des Gaues Erding waren stets mehrere Mannschaften gemeldet. Die Turniere der Sektion Fraunberg und das Schießen um den Brauereipokal der Brauerei Wifling, bis zum Jahre 1994, wurden mit großem Erfolg absolviert. Heute ist der Verein regelmäßig beim Sparkassenpokal, beim Gaupreisschießen und beim Oktoberfestlandesschießen vertreten. 
 


Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte war sicherlich das 50jährige Gründungsfest mit Weihe der restaurierten Vereinsfahne im Jahre 1973. Dieses Ereignis, das sich über 3 Tage erstreckte, fand im Festzelt auf der "Huber Bräu Wiese" in unmittelbarer Nähe des Gasthauses Rauch statt. Nach dem, am Vorabend veranstalteten Heimatabend, gestalteten Pfarrer Anton Trischberger und Pater Dominikus Brielmair am Sonntag den Festgottesdienst mit Weihe der Fahne auf der Brielmair Wiese neben der Fillialkirche St. Vitus. Nachmittags erstreckte sich ein langer, von Pferdegespannen begleiteter Festzug durch die festlich geschmückten Straßen von Grucking. 
 
Weitere gesellschaftliche Höhepunkte waren neben dem 60jährigen Gründungsfest die beiden Patenschaften bei den Schützenvereinen Frohsinn Reichenkirchen im Jahre 1980 und bei den Waldesruh Schützen Rappoltskirchen im Jahre 1984. 



Das 60jährige Gründungsfest fand 1983 in der neu erbauten Halle der Zimmerei Haindl, im kleinen Rahmen auf Gemeinde- und Sektionsebene, statt. Der Heimatabend am Samstag war ausschließlich von einheimischen Künstlern gestaltet worden. Am Sonntag endete das Fest nach dem Gottesdienst und dem gemeinsamen Mittagessen. 



Im Jahre 1978 nutzten die "Germania" Schützen die Gunst der Stunde. Vereinswirt Rudolf Rauch baute gegenüber der Gastwirtschaft ein neues Gebäude. Er bot den Schützen die Kellerräume des Neubaus zum Einbau einer Schießanlage an. In vielen freiwillig geleisteten Arbeitsstunden entstand eine mit 10 vollautomatischen Schießständen bestückte Sportanlage, die bis zum heutigen Tage den Bedürfnissen des Vereins genügt. Anlässlich des Schießstandbaues wurden 1988 und 1993 Jubiläumspreisschießen in größerem Rahmen abgehalten. 
 


Im Jahre 2021 wurden die 10 Schießstände auf elektronische Trefferanzeige umgerüstet. Dank großzügiger Spenden der Mitglieder und Ortsansässigen Firmen sowie den Zuschüssen von Freistaat Bayern, Landkreis Erding und Gemeinde Fraunberg konnte die bisher größe Investition in der Vereinsgeschichte gestemmt werden. 
 


Etabliert, in der Vereinsgeschichte, haben sich mittlerweile Veranstaltungen wie; Vereinsausflüge, Dorffeste, Christbaumversteigerungen, Jahresabschluss Feier mit Proklamation des Schützenkönigs, Nikolausfeier mit Nussschießen, Ostereierschießen und das alljährlich beliebte Faschingsschießen. 


Außerdem sind die Besuche der Fahnenweihen und Gründungsfeste von anderen Vereinen zum festen Bestandteil des Schützenjahres geworden. 
 
Die Fahnenabordnung des Vereins hat den Auftrag, jedes Vereinsmitglied in freudigen Stunden (Hochzeit) und traurigen Momenten (Beerdigungen) zu begleiten.